16.–18.11.2021: ‘Männerhasserinnen’, ‘Frauenversteher’ & ‘Homo-Lobby’

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Ein Online-Seminar zum Umgang mit antifeministischen und sexistischen Äußerungen

Ort

Online (Zoom)

Ausschreibung

als Dokument zum Download.

Termine

(nicht zur Wahl, das Seminar umfasst zweieinhalb Tage:

  • Di, 16.11.: Technik-Check-In: 16:45 Uhr, Seminar: 17:00-19:30 Uhr
  • Mi, 17.11.: Technik-Check-In: 10:45 Uhr, Seminar: 11-18 Uhr
  • Do, 18.11.: Technik-Check-In: 10:45 Uhr, Seminar: 11-18 Uhr,
    im Anschluss: optionales Socializing bei Wonder.Me

Referent*innen:

Katharina Debus & Iven Saadi

Zielgruppe:

Alle, die feministische, gleichstellungsorientierte und queere Positionen immer wieder verteidigen (müssen).

Verbindlichkeit:

Dieses Seminar ist wie ein Präsenzseminar zur vollständigen Teilnahme konzipiert, wir bauen die Phasen inhaltlich und bzgl. der Gruppendynamik aufeinander auf. Wir erwarten daher eine verbindliche Teilnahme – eine nur teilweise Teilnahme ist nur in absoluten Ausnahmen möglich. Wir bitten bei Verhinderung um frühzeitige Absage bzw. Information.

Preis:

kostenfrei

Seminarinhalte

Menschen, die sich für Gleichstellung, Feminismus und die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt einsetzen, werden dafür oft angegriffen. Kampfbegriffe sind unter anderem ‚Männerhasserin‘, ‚Feminazi‘, ‚Frauenversteher‘, ‚lila Pudel‘, ‚Genderwahn‘, ‚Männerunterdrückung‘, ‚political correctness‘, ‚Umerziehung‘, ‚Homo-Lobby‘ ‚Diktatur der Minderheiten’ oder ‚Familienfeindlichkeit‘.

Die Motivationen der Angreifer*innen reichen von bewusster politischer Manipulation und Falschdarstellungen bis hin zu Unwissenheit und ehrlichen Missverständnissen. Auch Verunsicherungsabwehr und sich mit den eigenen Unrechtserfahrungen nicht gesehen zu fühlen, können Motive sein.

Diskriminierungskritisches Engagement gerät so in die Schusslinie oder wird lächerlich gemacht. Manche Engagierte erleben soziale Isolierung, andere haben das Gefühl, ständig kämpfen zu müssen, manche ziehen sich zurück, andere brennen aus und wir beobachten (auch bei uns selbst) immer wieder das Risiko, in vorauseilendem Gehorsam defensiver mit den eigenen Inhalten umzugehen.

Im Workshop wollen wir dem durch die Stärkung von Solidarität, Kampfgeist und Kreativität entgegenwirken. Wir werden einerseits inhaltlich das Wissen rund um Antifeminismus, Sexismus und Angriffe auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt stärken. Außerdem wird es um Motivationen bei möglichen Gegenübern gehen, um Argumentationssituationen besser verstehen zu lernen. Aufbauend darauf werden wir in Trainingseinheiten (Rollenspiele & Argumentationstraining) verschiedene Umgangsweisen in solchen Situationen erproben und dabei auch an eigenen Fällen der Teilnehmenden arbeiten.

Ein Problem ist, dass wir bei Angriffen von außen oft in die Defensive geraten mit unseren Themen. Deshalb werden wir uns auch damit beschäftigen, was uns in diesen Themen eigentlich wichtig ist und wie wir das selbstbewusst vertreten können.

Nicht zuletzt wird es um Selbstreflexion gehen, darum, wie es uns mit Angriffen geht, was unsere persönlichen Herausforderungen dabei sind und welche Ressourcen und Kraftquellen uns stärken. Wir wünschen uns dabei eine wohlwollende, solidarische, fehlerfreundliche und diskriminierungskritische Atmosphäre.

Lernatmosphäre

Uns ist an einer Lernatmosphäre gelegen, in der sich alle gleichermaßen um einen wohlwollenden Umgang und Fehlerfreundlichkeit bemühen sowie darum, Neues zu lernen und diskriminierungskritisch Verantwortung für das eigene Sprechen und Handeln zu übernehmen. Da wir uns mit diskriminierenden Äußerungen beschäftigen werden, die Schmerz und Ärger auslösen können, kann das Seminar kein Safer Space sein. Es ist als Braver Space angelegt, um uns gemeinsam im Umgang mit diesen Äußerungen zu stärken.

Organisatorisches

Kosten

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt unter anmeldung-lzd@dissens.de. Die Emails werden von den Referent*innen bearbeitet.
Wir bitten bei Anmeldung um folgende Angaben: Name, Wohnort, Organisation bzw. Institution bzw. Tätigkeit, Zoom-Erfahrung, ggf. Rückfragen bzw. Anliegen.
Wenig/keine Zoom-Erfahrung ist kein Ausschlusskriterium, die Information dient nur unserer Vorbereitung.
Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um verbindliche Anmeldungen und ggf. rechtzeitige Absagen, um ggf. Menschen auf der Warteliste berücksichtigen zu können. Aufgrund der Förderung durch den Berliner Senat sind wir gehalten, Teilnehmende mit Wohn- bzw. Arbeitsort in Berlin bevorzugt zu berücksichtigen.

Zoom

Das Online-Seminar findet passwortgeschützt über Zoom statt. Wir wissen um die politische Kritik an Zoom, haben nach gangbaren und stabilen Alternativen gesucht, aber für diese Veranstaltung keine geeignete Alternative gefunden.

Technische Ausstattung

Teilnehmende brauchen eine Kamera und ein Mikrophon bzw. ein Headset.

Fortbildung per Zoom: Es empfiehlt sich eine Teilnahme über einen Computer. Der volle Funktionsumfang steht nur bei einer Teilnahme über die Zoom-App zur Verfügung, aber eine Teilnahme über den Browser ohne Zoom-Installation ist auch möglich. Eine Teilnahme über Smartphone oder Tablet ist ebenfalls möglich, aber durch den kleinen Bildausschnitt erfahrungsgemäß anstrengend und es steht nicht der volle Funktionsumfang zur Verfügung. Wir bitten insbesondere Zoom-unerfahrene Teilnehmende und alle, die die Kommentarfunktion (englische Version: annotate) nicht sicher beherrschen, genug Zeit für den Technik-Check-In einzuplanen, um eine Chance zu haben, technische Probleme zu erkennen und bestmöglich zu lösen. Es empfiehlt sich, sich bereits vorher mit Zoom vertraut zu machen.

Freiwilliges abendliches Socializing per wonder.me: Wonder.me funktioniert nur an einem Computer in vollem Umfang (und mit Firefox nicht immer verlässlich, bislang gibt es gute Erfahrungen mit Google Chrome). Bei einer Teilnahme per Tablet funktioniert (zumindest derzeit) die Videofunktion nicht, es kann also nur per Ton ohne eigenes Bild teilgenommen werden. Wenn die Telefon-/Tablet-Kamera nicht zur Aufnahme eines Standbildes funktioniert, ist die Teilnahme leider auch schon völlig gescheitert. Wir bedauern diese Beschränkungen.

Barrieren

Das Seminar findet in Lautsprache statt, zu unserem Bedauern haben wir kein Budget für DGS-Übersetzungen. Die Vorträge werden teils durch PowerPoint-Visualisierungen unterstützt. Diese können bei Bedarf vorab zugesandt werden. Bei rechtzeitiger Nachricht bemühen wir uns darum, so vorzutragen, dass der Vortrag auch ohne die Visualisierungen zu verstehen ist.

Datenschutz & Aufzeichnungen

Die Teilnehmenden-Dokumentation für die Fördergeber*innen findet per Screenshot mit ausgeschalteten Videos statt. Für die Dokumentation relevante Chat-Inhalte (z.B. Literaturhinweise, inhaltliche Brainstormings etc.) gehen maximal unter Nennung des Vornamens in die Dokumentation ein, über den Chat geäußerte Anonymisierungs- bzw. Streichungswünsche werden berücksichtigt. Weitere Informationen zum Datenschutz finden sich unter https://www.dissens.de/disclaimer (die Anmerkungen zur Aufzeichnung von Präsentationen entfallen für dieses Seminar – wir werden nicht aufzeichnen). Die Anmeldung gilt als Einverständnis mit den genannten Hinweisen und Dokumentationsformen. Sie gilt ebenfalls als Einverständnis mit der Speicherung der im Anmeldevorgang genannten Daten zum Zweck der Teilnehmenden-Verwaltung. Bzgl. Datenschutz bei Zoom-Nutzung verweisen wir auf die Datenschutzaussagen von Zoom, für Zuwiderhandlungen durch Zoom tragen wir keine Verantwortung. Rückfragen zu Zoom-Einstellungen können an die Anmelde-Adresse gerichtet werden.

Referent*innen

Katharina Debus ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet seit 2001 im Feld der diskriminierungskritischen Bildung und geschlechterreflektierten Pädagogik, u.a. in der Mädchen*arbeit in der HVHS Alte Molkerei Frille (2000er Jahre) und gemischten Jugendgruppen. Seit 2009 bildet sie freiberuflich und für Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. Pädagog*innen und andere Fachkräfte fort, entwickelt und erprobt Konzepte der Jugend- und Fachkräftebildung, forscht, führt Bildungsevaluationen durch und publiziert u.a. zu Lernprozessen zu Diskriminierung, geschlechterreflektierter Pädagogik, geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt, Sexualpädagogik, Intersektionalität, geschlechterreflektierter Rechtsextremismus-prävention und gelegentlich zu Rassismus. Kontakt: kd@katharina-debus.de.

Iven Saadi ist Politikwissenschaftler und Kommunikationstrainer. Seit über zehn Jahren arbeitet er in der politischen Jugendbildung und der Fachkräftebildung mit Pädagog*innen und anderen Menschen, die in (sozial­­­‑)pädagogischen Feldern arbeiten. Außerdem begleitet er die Entwicklungs- und Veränderungsprozesse von Gruppen und Organisationen. Im Mittelpunkt dieser Tätigkeiten stehen für ihn die Unterstützung diskriminierungskritischer Handlungsfähigkeit u.a. gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Adultismus, sowie die Stärkung der emanzipatorischen Potenziale von Lern- und Veränderungsprozessen. Diese Ziele verfolgt er freiberuflich und seit 2015 auch gemeinsam mit Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. Kontakt: iven.saadi@posteo.de.

Das Online-Seminar findet im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschung statt. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.