Qualifizierungsdimensionen

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Wissen, Haltung, Handlungsfähigkeit & Rahmenbedingungen

Für eine Stärkung der Handlungsfähigkeit in Komplexität haben sich in meiner Arbeit die folgenden Bildungs- bzw. Qualifizierungsdimensionen als zentral herausgestellt:

Wissensvermittlung bzw. Wissensaneignung

Ich sehe eine Beschäftigung mit Theorie und Forschung nicht als Gegensatz zu Praxis. Sie ist ein notwendiger Faktor zur Stärkung der Analysefähigkeit (in manchen Professionen wird auch von Diagnostik gesprochen) als Grundlage für die Entwicklung von Handlungsoptionen und die Arbeit an der Haltung. Ich bemühe mich, in der Wissensvermittlung immer Verbindungen zur Praxis zu ziehen.

Arbeit an der (in Fortbildungen: professionellen) Haltung

Dies kann sich je nach Thema und Auftrag unter anderem beziehen auf die Reflexion:

  • eigener Bilder und ihrer Entstehungsgeschichte
  • eigener (auch emotionaler) Lernprozesse
  • emotionaler Impulse gegenüber bestimmten Menschengruppen, Zielgruppen und im Team
  • biografischer Erfahrungen
  • der Relevanz all dieser Themen/Erfahrungen für die heutige Praxis bzw. das heutige Leben
  • eigenen Mustern und möglichen Umgangsweisen mit Feedback, Kritik und Hierarchie
  • eigener Handlungsbarrieren sowie eigener Stärken und Potenziale

Ich lege in Selbstreflexionsangeboten Wert darauf, dass die Teilnehmenden die Schwerpunkte ihrer Beschäftigung und die Art ihrer Teilnahme gestalten können. Grenzachtung und Freiwilligkeit sind mir wichtig.

Stärkung der Handlungsfähigkeit

In all meinen Angeboten geht es um die Erweiterung der Handlungsfähigkeit im jeweils fokussierten Lebensbereich.

Ich verdanke diesen Fokus unter anderem der Arbeit von Annita Kalpaka, die ich hier auf Facebook bespreche (ich plane, den Beitrag in Zukunft auch hier auf meinem Blog bereitzustellen, aber das dauert noch etwas) sowie dem Feedback der Wissenschaftlichen Begleitung unseres Projekts Geschlechterreflektierte Pädagogik mit Jungen an der Schule durch Jürgen Budde, Susanne Offen und Jens Schmidt.

In der Pädagogik und im Bildungsbereich liegt der Fokus je nach Absprache unter anderem auf einer Beschäftigung mit konzeptionellen Fragen und Zielsetzungen, einer Erweiterung der Methodenkompetenz, einer Erweiterung und Reflexion didaktischer Herangehensweisen und/oder der Beschäftigung mit herausfordernden Situationen mit den Zielgruppen, im Team und im Umgang mit weiteren Personengruppen (z.B. Eltern der Zielgruppe, Auftraggeber*innen, Fördergeber*innen, Vorgesetzten, Kooperationspartner*innen etc.).

Für mir weniger vertraute Arbeitsfelder und bei Inhouse-Formaten in allen Arbeitsfeldern führe ich im Vorhinein ein ausführliches Gespräch zu den Erfordernissen des Arbeitsalltags der Teilnehmenden und den konkreten praxisbezogenen Anliegen, Zielsetzungen und Herausforderungen, um mein Angebot zielgruppengerecht zuzuschneiden.

Reflexion der Rahmenbedingungen

In den meisten Arbeitsfeldern steht und fällt die mögliche Wirksamkeit der Fachkräfte nicht nur mit der eigenen Qualifikation, sondern auch mit den Rahmenbedingungen. Dabei kann es u.a. um Zeit für bestimmte Aufgaben, Aufträge, Bezahlung, Beschäftigungssicherheit, Förderbedingungen, Material, räumliche Bedingungen, Team-, Institutions- oder Communitykultur, Führungsstil, Angriffe von außen, Lebensbedingungen der Adressat*innen, gesellschaftliche Verhältnisse etc. gehen.

Wenn diese Bedingungen als Einflussfaktor ignoriert werden, kann das unter anderem zu Fehl-Analysen bzgl. der Ursachen von Herausforderungen und Problemen, zu Ausspiel- und Konkurrenzlogiken zwischen verschiedenen Gruppen, zu unrealistischen Plänen und/oder zu übersteigerten Erwartungen und Frustrationen führen.

Ich bewege mich dabei in meinen Angeboten in einem Spannungsfeld im Bemühen um einen konstruktiven Umgang mit realen Begrenzungen, ohne in einen vorauseilenden Gehorsam gegenüber dem Status Quo zu verfallen: Da ich davon ausgehe, dass meine Themenfelder von Komplexität gekennzeichnet sind, halte ich vermeintlich einfache Rezepte und mundgerechte Häppchen in den seltensten Fällen für hilfreich. Um die Handlungsfähigkeit in Komplexität zu fördern, formuliere ich Herangehensweisen, die notwendig wären, um bestimmte Ziele zu erreichen und mache transparent, dass diese oft nicht komplett in der Hand der einzelnen Fachkräfte liegen, sondern zum Teil eine Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen erfordern.

In der Regel biete ich sowohl erste leicht umsetzbare Schritte an als auch die Ermutigung, eine Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen als Teil der Verbesserung der fachlichen Wirksamkeit zu begreifen.


Für eine Arbeit auf all diesen Ebenen braucht es (bezahlte) Zeit für Bildungsarbeit und institutionelle Weiterentwicklungen bzw. Platz/Zeichenzahlen für Veröffentlichungen. Bei begrenzten Ressourcen berate ich Sie, was unter welchen Bedingungen realistisch möglich ist und welche Zuschnitte ich Ihnen anbieten kann, dabei kann es sowohl um Fokussierungen einzelner Qualifizierungsdimensionen als auch um thematische Eingrenzungen gehen.

Grundsätzlich halte ich längere Prozesse für wirksamer und bevorzuge daher entsprechende Anfragen sowie Anfragen mit sehr klarer Eingrenzung auf eine realistisch wirksam bearbeitbare Fragestellung.